Abteilung für klinische und interventionelle Angiologie/Hämostaseologie
Hier steht die Diagnostik und Therapie von akuten und chronischen Erkrankungen in sämtlichen Gefäßarealen wie den hirnversorgenden Gefäßen, den verschiedensten Organgefäßen, den Becken- und Beinarterien sowie allen Körpervenen und die Diagnostik von Systemerkrankungen und Vasculitiden sowie hämostaselogischen Erkrankungen im Vordergrund. Diagnostisch kann – sowohl stationär wie auch ambulant - das gesamte Spektrum modernster Ultraschallverfahren und angiologischer Funktionsuntersuchungen inklusive z. B. der Kapillarmikroskopie angeboten werden.
Mittels katheterinterventioneller Techniken kann durch die Mitarbeiter dieser Abteilung eine nichtoperative "minimal-invasive" Therapie von Stenose- und Verschlussprozessen in zahlreichen Gefäßterritorien vorgenommen werden. Hierbei werden modernste innovative Verfahren zur Anwendung gebracht, die das sonst übliche Spektrum dieser Verfahren deutlich erweitern und offene Operationen ersetzen können. Letztere sind bei einigen Fällen natürlich weiterhin notwendig – hier erfolgt innerhalb des Gefäßzentrums eine strukturierte enge interdisziplinäre Absprache und Zusammenarbeit mit den Kollegen der Abteilung Gefäßchirurgie. Darüber hinaus stehen sämtliche konservative Therapieverfahren und auch physiotherapeutische Methoden z. B. im Rahmen unserer Gehtrainingsgruppe am Harzklinikum zur Verfügung.
Schwerpunkte der Arbeit stellen auch die Diagnostik und Therapie bei chronischen Wunden und die Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie und der internistischen Intensivmedizin im Rahmen der zertifizierten interdisziplinären Stroke-Unit dar. Die Diagnostik und Therapie thromboembolischer Erkrankungen und umfängliche hämostaseologische Abklärungen sind ein weiterer Focus unserer Tätigkeit.
Eine spezialisierte Angiologische Ambulanz ermöglicht die spezialisierte ambulante Diagnostik und Therapie.
Einzelheiten zu Terminvergabe und Überweisungsmöglichkeiten sind unter 03943-611595 zu erfragen. |
Die angiologische Abteilung ist in verschiedenste interne und externe Qualitätssicherungsmaßnahmen integriert und durch die Teilnahme an Studien auch wissenschaftlich tätig. Der Leiter dieser Abteilung - Herr CA Dr. med. T. Schilling (Facharzt für Innere Medizin/Angiologie/Hämostaseologie) ist Mitglied der Fach- und Prüfungskommission Angiologie und Vorsitzender der Prüfungskommission Hämostaseologie der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, durch die Ärztekammer Sachsen-Anhalt berufener Fachgutachter für Innere Medizin/Angiologie, Ausbilder- und Kursleiter für sämtliche doppler- und duplexsonographischen Ultraschallverfahren sowie bundesweit tätiger Ausbilder und Referent für gefäßmedizinische Fragestellungen.
Herr Dr. Schilling ist Mitherausgeber der Zeitschrift "gefaessmedizin.net" des ABW Wissenschaftsverlages und Mitautor eines gefäßmedizinischen Lehrbuches.
Der Link zur Autorenseite - Herausgeberschaft gefaessmedizin.net |
Diagnostische und therapeutische Schwerpunkte der Abteilung Angiologie/Gefäßmedizin (Auswahl)
Erkrankungen der Arterien der Becken-Bein-Region
- PAVK, Schaufensterkrankheit, Raucherbein, Thrombangiitis obliterans, Entrapement-Syndrom, funktionelle Durchblutungsstörungen, Vasculitiden
- percutane transluminale Angioplastie (PTA) unter Einbeziehung lokaler Lyseverfahren sowie weiterer Spezialtechniken (z. B. Aspirationstechniken) und durch Implantation von Stents und Intravascularprothesen – zu Einzelheiten s. Therapieverfahren/Kathetertechnik
- in vielen Fällen ausschließlich nichtinvasive Vordiagnostik mittels verschiedenster Ultraschallverfahren
- sämtliche konservative Therapieverfahren
Erkrankungen der Venen der Becken-Bein-Region
- Thrombosen, postthrombotische Syndrome, Varicosis bzw. Krampfadererkrankung, Fehl- und Missbildungen der Venen
- spezielle Verbandstechniken, Sklerosierung, Thrombosetherapie, komplexe physikalische Entstauungstherapie ...
Hämostaseologische Erkrankungen
- Abklärung thrombophiler Diathesen
- Abklärung von unklaren Hämorrhagien/Blutungsübeln
chronische Ulcerationen und Wunden
- Differenzialdiagnostik und -therapie des Ulcus cruris, Vasculitisdiagnostik
- spezielle Verbandstechniken
- sämtliche konservative Therapieverfahren
Erkrankungen hirnversorgender Gefäße incl. der Hirnbasisgefäße
- Schlaganfall, Schwindel, Sehstörungen, Vorsorgeuntersuchung mit Abklärung des Risikos für Gefäßerkrankungen ...
- spezielle multimodale Schlaganfalltherapie
Erkrankungen der Nierengefäße
- Bluthochdruck, diabetische Nierenveränderungen, Transplantatnierendiagnostik
- interventionelle Kathetertechniken
- konservative Therapieformen
- Zusammenarbeit mit Nephrologen
Erkrankungen der Gefäße des Bauchraumes
- Durchblutungsstörungen z. B. des Darmes und innerer Organe ...
- Zusammenarbeit mit den Gastroenterologen
Erkrankungen der Arterien der Schulter-Arm-Region
- Dialyseshunts, Morbus Winiwarter-Buerger bzw. Thrombangiitis obliterans, Thoracic outlet -Syndrom ...
- konservative und interventionelle Therapie
Erkrankungen der Venen der Schulter-Arm-Region
- Thrombosen, Paget v. Schroetter Syndrom, Thoracic inlet Syndrom ...
- konservative Therapie
funktionelle Durchblutungsstörungen, Vasculitiden, Mikrozirkulationsstörungen ...
- Raynaud-Phänomen, Akrozyanose, Erythromelalgie, verschiedenste Vasculitiden ...
- differenzierte Ursachenforschung und Differenzialdiagnostik
- differenzierte Therapie
- ggf. Vermittlung von Biofeedbackmethoden bei besonderen funktionellen Störungen
Großen Wert legen wir auf die vorrangige Anwendung nichtinvasiver (d. h. nicht in den Körper eingreifender und somit schonender) Untersuchungsverfahren, wie dies insbesondere die verschiedensten Ultraschallverfahren darstellen. Die Ultraschalldiagnostik ist sowohl qualitativ als auch quantitativ ein besonderer diagnostischer Schwerpunkt unserer Abteilung. Dies umfasst alle doppler- und farbduplexsonographischen Verfahren in sämtlichen Gefäßregionen auch im Rahmen funktioneller Untersuchungen, welche durch neue Techniken wie z. B. 3D-Ultraschall, Harmonic-Imaging-Verfahren sowie kontrastmittelverstärkte Ultraschallverfahren ergänzt werden. Hierdurch können die Arterien und Venen sämtlicher Körperabschnitte nahezu komplett dargestellt sowie hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Funktion analysiert werden.
Dieses schonende, beliebig wiederholbare Verfahren kann in geübter Hand in den meisten Fällen eine weiterführende, belastende und potenziell komplikationsträchtige Diagnostik vermeiden. So sind bei uns verschiedenste Eingriffe am Gefäßsystem in den meisten Fällen auch ohne vorherige kontrastmittelgestützte Röntgenuntersuchungen möglich.
An unserer Abteilung werden Ärzte aus dem Bundesgebiet in den verschiedenen Ultraschalltechniken ausgebildet.